Zur Arbeit der Hörclubs
In den Hörclubs an Grundschulen wird das Hören zum Vergnügen. Kinder kommen einmal in der Woche, um zu hören oder mit dem Hören zu spielen. Sie machen Hörspaziergänge, hören Erzählungen und Hörspiele, lernen die auditive Welt kennen. Sie lernen z.B. verschiedene Richtungen zu hören, Hörereignisse zu differenzieren und wichtige Informationen von unwichtigen zu unterscheiden. Sie trainieren so ihr akustisches Gedächtnis und hören aktiv zu. Das Hören ist dabei immer mit anderen Sinnestätigkeiten und Aktivitäten verbunden: mit Malen, mit Spielen, mit Sprechen, Erzählen und dem Verbalisieren des Gehörten. Durch das Zuhören werden die Phantasie und die Sprachwelten der Kinder angeregt und in spielerischer Weise im sozialen Miteinander geschult. Kinder erfahren, dass die Fähigkeit zur Konzentration einen intensiveren Einstieg in unterschiedliche Themen und Situationen ermöglicht. Sie erhalten darüber hinaus Kompetenzen im Umgang mit den (Hör-)Medien. So wird Sinnenkompetenz zur Medienkompetenz. Erste Erfahrungen zeigen, dass besonders solche Kinder in den bereits bestehenden Hörclubs sich aktiv beteiligen und ernst genommen fühlen, die im pädagogischen Alltag eher Probleme haben, dem Unterricht zu folgen und sich zu integrieren.
Pädagogische Ziele im Hörclub
Die Sensibilisierung der auditiven Wahrnehmung hilft Kindern dabei, ihre akustische Umwelt bewusst wahrzunehmen und sich in einer komplexen Welt voller Geräusche zu orientieren. Die Fertigkeiten des Hinhörens und Zuhörens sollen Kindern die aktive, reflektierte Teilnahme an Gesprächen und Diskussionen ermöglichen. Zuhören verhilft zu einem besseren Verständnis untereinander und unterstützt Konfliktlösungen. Und nicht zuletzt ist eine ausgeprägte Hörkompetenz eine unabdingbare Voraussetzung für die Mediennutzer von morgen. (Dr. Katja Bergmann / Stiftung Zuhören)
Der Film entstand im Rahmen des Projekts "GanzOhrSein" und will dazu ermutigen Hörclubs in Grundschulen einzurichten. Er eignet sich zur individuellen Weiterbildung und kann auch in der Lehreraus- und fortbildung eingesetzt werden.
Der Film gibt Einblicke in verschiedene Hörclubs und zeigt:
- unterschiedliche Rituale zur Einstimmung in das Hören, zum Beispiel eine Einstiegsrunde mit Klangschalen und eine Konzentrationsübung mit Klangherz
- Beispiele für den Verlauf einer Hörclubstunde: Spiele zum Hören, Hörspiele anhören und gestalterisch aufgreifen
- Möglichkeiten des Arrangements und der Gestaltung von Hörereignissen durch "Hören machen".
Der Zuschauer erlebt:
- wie Kinder eine eigene Zuhörhaltung finden,
- wie ein eigens gestalteter Hörclubraum wirkt und wie wenig dazu notwendig ist,
- wie mit einfachen Mitteln "Hören machen" umgesetzt wird und ein kleines Hörspiel entsteht,
- wie Kinder bei einem Hörspaziergang "Hören" erfahren,
- wie Hören künstlerisch gestaltet wird - die Kinder malen ein "Töneband".
Der Initiator der Hörclubs und Vertreter der "Stiftung Zuhören", Volker Bernius vom Hessischen Rundfunk, sowie die Lehrerinnen Marga Kajanne, Gabriele Wittekindt und Gerhild Wortmann, erklären uns im Wechsel von dokumentarischer Beobachtung und Interview die Arbeitsweise von Hörclubs in Grundschulen.
Weitere Informationen zu den Hörclubs erhalten sie unter:
- www.ganzohrsein.de
- www.br-online.de/zuhoeren
- www.stiftung-zuhoeren.de
Das folgende Video ist auf UnterrichtOnline.org kostenfrei verfügbar für Personen in der Lehramtsausbildung, -fortbildung und -weiterbildung sowie für die didaktische und pädagogische Forschung. Über folgenden Link können Sie Ihre Berechtigung nachweisen und sich bei UnterrichtOnline registrieren:
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Nach erfolgreicher Registrierung finden Sie den Film unter Videos > Lehrfilme (für Lehrkräfte).